Blutegeltherapie
Anwendungsmöglichkeiten und Wirkungsweise
Die Blutegeltherapie ist ein sehr altes Naturheilverfahren.
Seit hunderten Jahren wird dieses als sogenanntes "Auslei-
tungsverfahren" verwendet. Im Speichel der Egel ist ein
Cocktail von über 100 Enzymen enthalten, die zusammen zur
Entgiftung beitragen und gleichzeitig entzündungshemmend,
schmerzlindernd, antithrombotisch, gefäßkrampflösend und
lymphstrombeschleunigend wirken.
Wem kann die Blutegeltherapie helfen?
Dieses Naturheilverfahren ist generell eine ausgezeichnete
Therapie, wenn Sie an Erkrankungen leiden, bei denen Entzündungsprozesse oder Durchblutungsstörungen
zugrunde liegen.
So hat sich die Blutegeltherapie bei Gelenkerkrankungen (Arthrose, Arthritis, Gelenks- und Weichteilr-
heuma, akuten Gichtanfällen etc.) oder chronischen Nacken-, Schulter- und Rückenbeschwerden bewährt.
Auch bei Venenerkrankungen (Besenreisern, Krampfadern, Thrombosen, Hämorrhoiden), Herz-Kreislaufer-
krankungen oder Tinnitus, Lymphstau, Blutergüssen oder Migräne ist die Blutegeltherapie äußerst hilfreich.
Einige Studien, unter anderem von der Universität Duisburg-Essen belegen die hohe Erfolgsquote der Egel-
therapie gerade zur Schmerzlinderung von Patienten mit Gelenkarthrose.
Einen sehr informativen Film gibt es hier zu sehen:
„Bericht über die Blutegeltherapie und unsere Blutegel in der ARD Mediathek“.
Wer darf keine Blutegeltherapie machen?
Keinesfalls angewandt werden sollte die Blutegeltherapie bei Menschen, die Blutverdünner, wie Acetylsali-
cylsäure, Marcumar etc. einnehmen. ASS muss vor der Therapie in Absprache mit Ihrem Arzt abgesetzt
werden.
Ebenfalls nicht angezeigt ist diese Therapie bei Schwangeren.
Woher kommen die Blutegel?
Blutegel sind ein Arzneimittel. Sie werden aus der Apotheke oder einer Blutegelzucht bezogen und wach-
sen unter sterilen streng überwachten Bedingungen auf. Jeder Egel darf nur einmal bei einem Menschen
eingesetzt werden.
„Rentnerbereich“ für Blutegel
Der Einsatz von Blutegeln, so hilfreich er für die behandelten Patienten auch ist, hatte bisher immer einen
faden Beigeschmack: Leider mussten die großartigen kleinen Helfer nach ihrem Einsatz getötet werden.
Mehrfachanwendung war und ist nicht erlaubt, unter anderem wegen der potentiellen Gefahr, mit dem
Blut eines Patienten möglicherweise auch Krankheitserreger aufgenommen zu haben, und diese bei erneu-
ter Verwendung theoretisch weiter verbreiten zu können.
Fakt ist: Es handelt sich beim medizinischen Blutegel um ein „Fertigarzneimittel“, und der Umgang mit
ihm – wie mit anderen Arzneimitteln auch – ist sehr klaren gesetzlichen Bestimmungen unterworfen. Als
Therapeut hatte man also bisher keine Wahl. Arbeitete man mit Blutegeln, musste man sie anschließend
töten.
Wie schön, dass sich das nun geändert hat!
Die Blutegelzucht in Biebertal in Hessen hat die Genehmigung erhalten, den sogenannten „Rentnerteich“
wieder betreiben zu dürfen. Als Therapeut kann man nun die Blutegel, die ihre nützliche Arbeit verrichtet
haben, dorthin zurücksenden. Blutegel, die ich zur Therapie einsetze, schicke ich in den „Rentnerbereich“
der Blutegelzucht. Somit ist der Egel zwar etwas teurer, aber er leistet ja auch gute Dienste.
Was müssen Sie vor einer Blutegeltherapie beachten?
Da die Tiere sehr sensibel und geruchsempfindlich sind, sollten Ausdünstungen von Alkohol, Medikamenten
oder Knoblauch, sowie das Auftragen von Duft- und Parfümstoffen vermieden werden, da die Egel sonst
nicht beißen.
Wie läuft die Behandlung ab?
Für eine Behandlung werden 1-8 Blutegel gesetzt. Jedes Tier wird mit dem Kopf auf den gewünschten
Hautbereich des Patienten gesetzt. Wie bei einem sanften Aderlass gehen dabei 30-50 ml Blut verloren.
Der Biss ist wenig schmerzhaft und das rhythmische Blutsaugen kaum spürbar. Es kann 30 Minuten bis zu 2
Stunden dauern, bis der Egel satt ist, er fällt dann einfach ab. Planen Sie daher für die Behandlung ausrei-
chend Zeit ein. Die Blutegel dürfen keinesfalls manuell entfernt werden.
Nach der Blutegeltherapie
Nachdem der Egel abgefallen ist, beginnt die Wunde zu bluten. Dieses Nachbluten ist erwünscht und sollte
nicht unterbunden werden, denn es erhöht die Wirksamkeit der Therapie und hat eine entstauende Wir-
kung. Außerdem wird die Wunde durch die Blutung von Keimen befreit. Das Nachbluten dauert ca. 12 bis
20 Stunden.
Geschichte
Wie ich eingangs bereits erwähnt habe, hat die Blutegeltherapie eine sehr lange Geschichte. Darstellungen
aus dem alten Indien bezeugen die Anwendung der Blutegeltherapie bereits 500 Jahre vor unserer Zeit-
rechnung. 300 Jahre später beschreiben in Europa die Griechen die Blutsaugermedizin und so geht es
weiter über das Mittelalter bis in die Neuzeit. Den überlieferten Höhepunkt erreichte die Methode im 18.
Jahrhundert, wo der verschwenderische Umgang mit den Blutegeln Todesopfer gefordert haben soll und
als „Vampirismus“ bezeichnet wurde. Die Behandlung mit Blutegeln erfährt derzeit neue Akzeptanz auch
bei vielen Schulmedizinern. In einigen Studien haben sich die Tierchen bei Patienten mit Arthrosen
bewährt. Auch in der Plastischen Chirurgie werden die Egel während der Transplantation eingesetzt.
Die vorgenannten Anwendungsgebiete stellen kein Heilversprechen oder die Garantie einer Linderung oder
Verbesserung aufgeführter Krankheitszustände oder Leiden dar.
Heilpraktikerin Eva Pfisterer
Fraunhoferweg 9, 82266 Inning am Ammersee
Tel: 08143 5609755
Mitgliedernummer: 7343
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